Montag, 29. Oktober 2018

Gedanken-Brösel, Folge 39-2018: Wenn die Altersweisheit am Menschen nagt

Man sollte der Nachwelt etwas hinterlassen, sonst bleibt nur Asche zurück. Wenn die Altersweisheit am Menschen nagt, sollte man vielleicht anfangen, seinen geistigen Schmalz der Erinnerungen niederzuschreiben. Vielleicht ist es auch nur Altersstarrsinn, wo man glaubt, man sei unverzichtbar, und alle müssten doch das tun, was man denkt! (Ein kleiner schräger Blick zu Horst Seehofer: Hier haben wir ein großes ausgewachsenes Exemplar des Altersstarrsinns.) Aber merke: Irgendwann ist man nur Asche, und da wäre es schön, für die lieben kleinen Nachfahren – sofern man das möchte - einen kleinen geistigen Nachlass parat zu haben. Und damit sind nicht Bilder von Filmstars gemeint, Postings von Whatsapp, Instragram, Facebook – da gibt es vielen unnützen Müll, welcher uns nur die Zeit stiehlt. Nein, ich meine wirklich wichtige Dinge, der Eine oder Andere sollte mal überlegen, wo war denn eigentlich der Platz auf dieser Welt, wo war das Gute?

Eine der guten Ideen ist ja, dass man nicht mehr so viel Müll verbreiten sollte, denn sonst haben wir nachher nur noch Plaste – man könnte ja meinen, Plaste und Elaste aus Schkopau, ein kleiner Witz aus der Ostzeit. Der Mangel an Öl verhalf der alten DDR aber zu einem ungewohnten Umweltbewusstsein. Es gab keine Plastetüten, sondern man brachte zum Einkauf seinen Stoffbeutel mit, doch es wurde immer nach den Plastetüten aus dem Westen geschielt. Heute wissen wir ja wieder, es ist gut, einen Einkaufsbeutel oder ein Netz beim Einkaufen dabei zu haben. In der DDR gab es Sekundarrohstoff-Annahmestellen (kurz SERO), im Volksmund Altstoffhandel. In jedem Berliner Bezirk gab es eine. Und man konnte sein Altglas und Altpapier abgeben und bekam sogar noch einen kleinen Obulus dafür. Anfang der 90-er Jahre wurden sie alle kaputt gemacht, heute spricht man darüber, diese wieder einführen zu wollen. Später stellte man überall Glascontainer auf, wo die Leute ihren Müll reinwarfen. Und man meinte, oh das wäre doch schlau, die Glasflaschen wieder einzusammeln. Es gibt auch wieder Papier-Sammelstellen, Papier-Banken, wo man sein Alt-Papier und die Pappe abgeben kann. Also so blöd war das damals in der DDR gar nicht!

Auch die Ganztagsschulen waren damals nicht das Dümmste in der Bildung, wie wir heute feststellen. Sicher, einige Fächer waren Quark, wie Staatsbürgerkunde-Unterricht, wo die Schüler „auf Linie“ gebracht werden sollten. Aber da gibt es ja auch heute einige Vertreter der blauen (oder braunen?) AfD, welche meinen, die lieben Kleinen sollten ihre Lehrer in der Schule anschwärzen. Und da gibt es schon schlimme Auswüchse, wo dann steht: Deine Zeit wird kommen, und dann wirst Du an die Wand gestellt! Na prima, ist doch nett, wenn die lieben Kleinen sowas schreiben!?

Drum merke – und zum roten Faden zurückgekehrt, der sich durch alle meine Blogs schleicht – es ist immer besser, mit einem Lächeln, höflich und tolerant durch die Gegend zu gehen als missmutig oder brutal zu sein. Glücklich macht, wenn man teilen und anderen Menschen etwas abgeben kann. Geiz, Gier, Kapitalismus führten bisher immer ins Verderben. Deshalb: Schenkt jedem Menschen ein Lächeln und seid nett zueinander. Und Toleranz kommt aus dem Latein, vom Wort tolerare, und bedeutet ertragen, aushalten. In diesem Sinne: Ich hab Euch jedenfalls alle lieb!



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