Die Sonne scheint,
wir genießen das Leben. Wir erfreuen uns an günstigen Kaffeepreisen im
Supermarkt. Dabei vergessen wir, wenn wir Kaffee günstig kaufen, liegt es
daran, dass irgendwo ein Kaffeebauer für seine Ernte nur wenig Geld bekommt.
Und in den Ländern, wo der Kaffee wächst, darf er nicht mal geröstet werden.
Wir schauen in die Zeitung, gucken in die Media-Markt-Prospekte. Es huscht uns
ein Lächeln über die Lippen: Oh, günstige Unterhaltungselektronik, und schau
mal, ein Fernseher zum Schnäppchenpreis! Gleichzeitig sind Kinder in Indien
oder Afrika auf Müllkippen unterwegs und durchwühlen unseren Elektroschrott
nach Kupfer- und Goldkabeln. Wir hören die Nachrichten und sind doch froh, dass
irgendwas dafür getan wird, damit nicht so viele Flüchtlinge kommen, obwohl die
Türkei uns gerade wieder damit droht. Damit uns das nicht passiert, werden
lieber Menschen geopfert, anstatt die Rüstung zurückzuschrauben. Wir sehen: Oh,
auf unserem Facebook- oder Instagram-Profil ist Werbung geschaltet, ein neues
iPhone ist da! Schon gibt’s ein Leuchten in den Augen bei einigen Menschen.
Dabei kostet dieses gute Stück ein kleines Vermögen, und das nur für ein
Telefon. Und woanders verhungern Kinder, weil sie nichts zu essen haben.
Man wird in
öffentlichen sozialen Medien beschimpft, es wird Hetze verbreitet, und danach
wundert man sich, dass einige Zeitgenossen durchdrehen und Menschen umbringen
wollen. Man verflucht und belächelt Religionen (auch für mich sind Religionen
immer etwas komisch), man verteufelt diese und merkt gar nicht, dass dadurch
wieder Angst, Hass und Missgunst entstehen. Wir lesen Nachrichten von
sogenannten Promis, die sich in irgendwelche Dschungelcamps oder Container
einsperren lassen. Ganze Fernsehserien werden dafür produziert, und der eine
oder andere Mitmensch schaut es gern. Die wirklich wichtigen Nachrichten, z. B.
dass das Rentenalter vielleicht hochgesetzt wird u. a., werden übersehen, das
kümmert uns nicht. Wir hören Nachrichten, dass die Steuerüberprüfungen bei
Vermögenden und Großfirmen um über 30 Prozent zurückgeschraubt wurden. Bei
kleinen und mittleren Unternehmen aber wurden diese dagegen extrem angezogen.
Aber niemand wehrt sich. Wir beschäftigen uns mit Dingen, die offensichtlich so
unwichtig sind und wehren uns nicht. Wir wählen Parteien, die Versprechen, dass
es keine Reichensteuer geben wird, obwohl die meisten Mitmenschen davon nie
betroffen sein werden. Wir treten immer nach unten anstatt mal zu realisieren,
dass sich nach oben etwas ändern müsste.
Dabei wäre es so
einfach, einander die Hand zu reichen und Ärger abzuschaffen. Man könnte so
viel Gutes tun, wenn man keine Waffen und Rüstungsgüter mehr herstellen und
verkaufen würde. Jeder Mensch weiß, dass wir mit unserer Lebensweise die Erde
über kurz oder lang zerstören, und alle machen mit! Wir vergessen, dass der
Tiger nicht weg ist, nur wenn man die Augen zumacht. Wäre es nicht einfacher,
wirklich jeden Menschen so wie er/sie ist, zu tolerieren (Verbrecher natürlich
ausgeschlossen!) und untereinander zu helfen, die Hand zu reichen, damit alle
etwas von dieser Welt haben? Wer bestimmt eigentlich, welches Leben mehr wert
ist als das andere, und mit welchem Recht? Warum müssen einige Mitmenschen immer
noch reicher werden? Wo fängt eigentlich Solidarität an, und ist es nicht an
der Zeit, diese auch auszuüben? Lasst uns anfangen mit kleinen Schritten, jeden
Tag eine kleine gute Tat, so wie wir es als Kinder gelernt haben. Lasst uns
einfach unseren Planeten smarter gestalten, denn aufgeben ist keine Option!
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