Dienstag, 1. Oktober 2019

Gedanken-Brösel, Folge 27-2019: Die Zeit im Wandel, die Welt im Umbruch

Nun, ganz so hoch hinaus geht es nicht, fangen wir mal mit den kleinen Dingen an, Dinge, die uns eher direkt betreffen. Zum Beispiel das Thema Miete, Wohnen usw. Oh, nun schreien sie wieder: Hilfe, wir werden enteignet! Von Sozialismus 2.0, Postsozialismus ist die Rede und was sie sich nicht alles einfallen lassen, die großen Hausbesitzer. Auf einmal dieses Drama, weil die Mieten-Obergrenze gedeckelt werden soll. Ich sehe sie schon bildlich vor mir: Obdachlose Immobilienmakler, die da mit einem Hut auf der Straße sitzen und Lieder singen. Das Elend wird um sich schlagen, Rendite werden wegbrechen – ein Horrorszenario. Und nun mal meine ganz persönliche Meinung: Die spinnen ja wohl, es wurde schon immer gebaut und es wurde schon immer vermietet.

Vor ein paar Jahren waren Vermieter froh, wenn mal wieder eine Wohnung vermietet wurde. Da gab es dann gleich noch einen Geschirrspüler als Geschenk oder die ersten drei Monate waren mietfrei, so dass der neue Mieter sich selbst im neuen Heim austoben konnte. Alles war da kein Problem. Aber nun greifen die Gesetze des Marktes, es gibt Wohnungsknappheit, und die Preise gehen nach oben. Wobei ich denke, einiges davon ist künstlich hergestellt. Selbst auf den Immobilien-Online-Portalen scheint es genug Wohnraum zu geben, doch man muss erstmal eine bezahlbare Wohnung finden, die Suche ist schwer. Und einige Vermieter fordern wirklich horrende Preise, ja sogar zum Teil auch dubiose Dienstleistungen …

Und um dem ganzen Treiben mal Einhalt zu gebieten, wird nun eine Grenze gesetzt: Bis hierher und nicht weiter! Natürlich muss sich vermieten lohnen, aber es geht doch nicht nur um Rendite. Oder etwa doch? Nun meinen manche Vermieter, sie könnten jetzt keine Reparaturen und Wartungen durchführen, obwohl doch die Miete genau dafür da ist. Somit kommen einige Wohnungsbauunternehmen auf dubiose Ideen, es wird nichts mehr instand gehalten. Erst wenn alles richtig kaputt ist, wird was getan. Dann kann man einen Aufschlag nehmen, ist es Absicht? Auch hiergegen sollte man mal vorgehen. Also bitte: Wohnen, Essen, Strom und Wasser sollten niemals zur Spekulation stehen!

Aber wir befinden uns ja im Wandel. Die Jugendlichen rebellieren (Gott sei Dank!) mal wieder, und sie haben klare Ziele. Sie wollen das Klima retten. Was ist daran eigentlich schlecht? Es ist doch gut, wenn wir alle darüber nachdenken und jeder Mensch einen kleinen Beitrag dazu leistet. Wir werden dabei ja nicht gleich alle zu Klimaaktivisten. Nicht jeder ist ein grüner „Spinner“, nur wenn er/sie heute weniger Fleisch ist.

Es tut wirklich Not, mal wieder die Sinne und Blicke zu verschärfen, um auf das Wesentliche zu schauen, damit wir von diesen Zeitdieben wie Facebook und dessen Freunden mal etwas wegkommen. Mir persönlich ist aufgefallen, wieviel Zeit es stiehlt, irgendwelche Dinge anzuschauen, die ich eigentlich gar nicht brauche. Man wird überflutet mit Werbung, zwischendurch sieht man dann mal kleine Posts von Freunden beim Cocktail trinken, Freunde am Strand – ich nehme mich davon nicht aus. Bis ich vor zwei Wochen realisierte, wie albern das alles doch eigentlich ist. Und wieviel schöner es doch ist, jemandem Fotos persönlich zu senden oder einfach mal jemanden anzurufen – dafür wurde das Telefon ja eigentlich erfunden. 

Sicher, wir werden all diese Dinge nicht mehr abschaffen können, Social Media wird ein Teil unseres Lebens bleiben. Aber wir sollten uns davon nicht komplett beherrschen lassen, ich nehme mich dabei nicht aus. Und die zurückgewonnene Zeit kann man für viele gute Sachen verwenden, ein Spaziergang im Park, Treffen mit Freunden, gemeinsames Kochen. Oder einfach mal ein gutes Buch lesen – bevor einige Mitmenschen fragen: Das ist dieses Ding, wo beschriftete Blätter eingebunden sind (Scherz).

Wir sollten uns also wieder auf die Dinge besinnen, die uns mal wichtig waren. Dann bekommen wir eine süße Symphonie des Lebens hin! 




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