Freitag, 13. März 2020

Gedanken-Brösel: Blick nach vorn, Blick zurück, Blick in die Mitte

Es mag an der schleichenden Angst zur Krise liegen, aber irgendwie will ich im Augenblick davon gar nichts mehr hören.

Dagegen lohnt doch ein kleiner persönlicher Blick zurück einmal. Es ist wohl festzustellen, dass die meisten Geburtstage gefeiert wurden. Nie wieder wird es so viele Geschenke geben, wie es schon einmal gab. Sollte uns das traurig machen? Ich denke nicht. Nachdenklich dagegen schon. Zum Bilanz ziehen ist es eh noch etwas zu früh. Aber das vertraute lachende und weinende Auge kann schon mal bewegt werden. Es ist ja auch so: Wenn man früher am Morgen, manchmal auch erst später, wach wurde, begann der Tag mit Sex. Es wurde gefummelt und geknutscht, egal was da war. Wenn heute die geschwollenen Augen das Tageslicht erblicken, beginnt der Tag erst einmal mit Mundgeruch. Oder man hat so einen trockenen Hals, denn man hat nachts auf dem Rücken gelegen, als wenn man um Süßigkeiten betteln würde. Und man brachte Geräusche aus sich heraus, dass sogar die Katze geflohen ist. Nicht nur man selbst gibt Töne von sich, auch der Partner, (wenn dann einer neben einem liegen sollte), nur nicht so laut, dafür aber mit Sabbern. Aber anstatt lustvoll und beherzt übereinander herzustürzen, tut einem der Rücken weh, die Arme schmerzen, und eigentlich ist man viel zu müde, um für Bettsportaktionen rumzuzappeln.

Doch sollte es uns traurig machen? Nein. Vielmehr sind das liebevolle Zeichen unseres gelebten Lebens. Und diesen Dingen sollten wir durchaus mit einem Lächeln begegnen. Wir werden nie wieder so jung, hübsch und potent sein wie vor Jahren, das wäre Quatsch, das ist eine Tatsache. Wir waren aber auch nie so aufgeschlossen und tolerant wie heute (zumindest die meisten Menschen). Wir sollten uns natürlich niemals vom Alter ins Bockshorn jagen lassen, und Sätze wie: „Das zieht man in Deinem Alter nicht an, das geziemt sich nicht.“ sollten lieber auf dem Scheiterhaufen der Worthülsten der letzten Jahrzehnte fallen. Wenn das Teil einem doch steht und gefällt? Tragt, was Ihr wollt und macht Euch nicht zum Appel. Und wenn Ihr Euch schon zum Kasper machen solltet, dann wenigstens mit Würde.

Und egal, ob Schnupfen, Corona oder Carina, was weiß der Fuchs nicht alles was noch so durch die Lüfte segelt, Optimismus und Spaß am Leben sind die besseren Varianten als in Angst und Panik und Klopapier zu verfallen. Love, Live, Chocolate sind nicht nur drei Worte auf einer Postkarte, das kann man auch ins Leben umsetzen. Denn ein Blick aus dem Fenster zeigt, der Frühling kommt unerwartet um die Ecke gekleckert. Bei einigen Mitmenschen zucken die Lenden, und nicht nur die Knospen knacken. Und man sollte auch nicht vom „zweiten Frühling“ sprechen. Nein, jeder seines Alters entsprechende Frühling ist besonders und eine der schönsten Jahreszeiten im Jahr, wenn die Sonne anfängt, unsere noch käseweißen Hautlappen zu streicheln, wir uns endlich wieder freuen können, dass wir in Cafés und Biergärten draußen sitzen können und bald Open-Air-Konzerte besuchen werden. Ich denke, spätestens in der Mitte des Frühlings werden wir diesen ganzen Corona-Kram endlich vergessen können. Mein Tipp für Euch: Schön optimistisch bleiben, den Humor nicht verlieren, lieb und tolerant sein. Und einfach mal darüber nachdenken, machen wir doch einen Deal: Jeder Mitmensch nimmt jeden anderen Mensch so, wie er ist und akzeptiert ihn/sie, wie er sein will!




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