Dagegen
lohnt doch ein kleiner persönlicher Blick zurück einmal. Es ist wohl
festzustellen, dass die meisten Geburtstage gefeiert wurden. Nie wieder wird es
so viele Geschenke geben, wie es schon einmal gab. Sollte uns das traurig
machen? Ich denke nicht. Nachdenklich dagegen schon. Zum Bilanz ziehen ist es
eh noch etwas zu früh. Aber das vertraute lachende und weinende Auge kann schon
mal bewegt werden. Es ist ja auch so: Wenn man früher am Morgen, manchmal auch
erst später, wach wurde, begann der Tag mit Sex. Es wurde gefummelt und geknutscht,
egal was da war. Wenn heute die geschwollenen Augen das Tageslicht erblicken, beginnt
der Tag erst einmal mit Mundgeruch. Oder man hat so einen trockenen Hals, denn
man hat nachts auf dem Rücken gelegen, als wenn man um Süßigkeiten betteln
würde. Und man brachte Geräusche aus sich heraus, dass sogar die Katze geflohen
ist. Nicht nur man selbst gibt Töne von sich, auch der Partner, (wenn dann
einer neben einem liegen sollte), nur nicht so laut, dafür aber mit Sabbern.
Aber anstatt lustvoll und beherzt übereinander herzustürzen, tut einem der
Rücken weh, die Arme schmerzen, und eigentlich ist man viel zu müde, um für
Bettsportaktionen rumzuzappeln.
Doch
sollte es uns traurig machen? Nein. Vielmehr sind das liebevolle Zeichen
unseres gelebten Lebens. Und diesen Dingen sollten wir durchaus mit einem
Lächeln begegnen. Wir werden nie wieder so jung, hübsch und potent sein wie vor
Jahren, das wäre Quatsch, das ist eine Tatsache. Wir waren aber auch nie so
aufgeschlossen und tolerant wie heute (zumindest die meisten Menschen). Wir
sollten uns natürlich niemals vom Alter ins Bockshorn jagen lassen, und Sätze
wie: „Das zieht man in Deinem Alter nicht an, das geziemt sich nicht.“ sollten
lieber auf dem Scheiterhaufen der Worthülsten der letzten Jahrzehnte fallen.
Wenn das Teil einem doch steht und gefällt? Tragt, was Ihr wollt und macht Euch
nicht zum Appel. Und wenn Ihr Euch schon zum Kasper machen solltet, dann
wenigstens mit Würde.
Und
egal, ob Schnupfen, Corona oder Carina, was weiß der Fuchs nicht alles was noch
so durch die Lüfte segelt, Optimismus und Spaß am Leben sind die besseren
Varianten als in Angst und Panik und Klopapier zu verfallen. Love, Live,
Chocolate sind nicht nur drei Worte auf einer Postkarte, das kann man auch ins
Leben umsetzen. Denn ein Blick aus dem Fenster zeigt, der Frühling kommt
unerwartet um die Ecke gekleckert. Bei einigen Mitmenschen zucken die Lenden,
und nicht nur die Knospen knacken. Und man sollte auch nicht vom „zweiten
Frühling“ sprechen. Nein, jeder seines Alters entsprechende Frühling ist
besonders und eine der schönsten Jahreszeiten im Jahr, wenn die Sonne anfängt,
unsere noch käseweißen Hautlappen zu streicheln, wir uns endlich wieder freuen
können, dass wir in Cafés und Biergärten draußen sitzen können und bald Open-Air-Konzerte
besuchen werden. Ich denke, spätestens in der Mitte des Frühlings werden wir
diesen ganzen Corona-Kram endlich vergessen können. Mein Tipp für Euch: Schön
optimistisch bleiben, den Humor nicht verlieren, lieb und tolerant sein. Und
einfach mal darüber nachdenken, machen wir doch einen Deal: Jeder Mitmensch
nimmt jeden anderen Mensch so, wie er ist und akzeptiert ihn/sie, wie er sein
will!
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