Unser geliebter
Fußball ist zu einem großen Geschäft, zu einer Ware geworden. Und man kann sehr
viel Geld damit verdienen. Selbst bei den Mannschaften, wo wir an das Gute
glauben – kleiner Blick nach Köpenick – wird auch jeder VIP-Platz für viel Geld
verscherbelt. Alle möglichen Fan-Artikel werden verkauft. Und wir sollten nicht
vergessen, welche Heuschreucke dort als Sponsor dahintersteckt.
Auch beim
FC-Bayern, dem mitgliederstärksten Sportverein der Welt, wo die Fans gerade wie
die Wilden protestieren, wird wirklich alles verkauft. Der Verein ist eine AG,
75 % gehören dem FC Bayern München e.V., und jeweils 8,33 % besitzen die Adidas
AG, die Allianz SE und die Audi AG. Der Ruhrpottverein aus Dortmund, inzwischen
eine GmbH & Co. KGaA, ist als einziger Bundesliga-Club sogar an der Börse
notiert.
Wenn wir das alles
nicht mehr wollen, also immer höhere Ticketpreise, zeitlich ungünstige Montagsspiele,
Werbung überall - selbst an Eckfahnen, überteuerte und sinnlose Fan-Artikel, dieses
Fähnchen schwenken mit Musikgedudel, wenn uns das alles aus den Ohren kommt und
wir die Nase voll davon haben, dann sollten wir alle für ein paar Spiele nicht
mehr ins Stadion gehen. Die VIP- und Haupttribünenplätze wären trotzdem
besetzt.
Menschen zu
diffamieren, zu beschimpfen und zu beleidigen, das ist alles nur scheinheilig.
Denn im Großen und Ganze sind wir die Konsumenten dieses Unfugs.
Aber wenn wir das
alles nicht mehr mögen, wenn auch die letzten Fans nicht mehr den Weg ins
Stadion nehmen, und wenn plötzlich Ruhe im Stadion ist, erst dann ändert sich
was, das ist der einzige Weg.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen