Höflichkeit ist eine Zier, und besser geht es mit ihr. Viele beklagen ja wohl in diesen Tagen die Verrohung der Gesellschaft. Hin und wieder hört man von Krawallen, Jugendgangs, Randalen und man könnte den Anschein bekommen, es geht nur noch um Radau und Gewalt. Aber ich für meinen kleinen Bröselkopf mache mir da schon Gedanken: Wo kommt so etwas her, wo fängt es an? Mag sein, dass es vielleicht daran liegt, weil uns ein Bild vorgespielt wird, dass nur der Stärkere überleben kann. Wenn jemand schwächlich und höflich daherkommt, bleibt er schnell auf der Strecke. Es kann natürlich auch an der Anonymisierung des Internets liegen, dass viele Menschen nicht mehr in der Lage sind, höflich miteinander umzugehen.
Da werden
Zusagen und Verabredungen getroffen, doch viele Zeitgenossen schaffen es nicht
mehr, wenigstens vernünftig abzusagen. Das mag sicher auch an der Fülle und
Flut der Informationen liegen, doch oft hält man eine Absage nicht mehr für
nötig (ich bin davon auch nicht befreit). Doch haben viele von uns als
Jungpioniere und „Timur und sein Trupp“-Helfer es nicht eingetrichtert
bekommen, höflich zu sein, alten Leuten zu helfen, mal einen Platz in der Bahn
anzubieten oder anderen Menschen einfach die Tür aufzuhalten? Das sind Dinge,
die heute wohl gar nicht mehr möglich sind. Oder wenn man sein Internet-Date im
echten Leben trifft, gehen manche Menschen einfach, hauen bei Nichtgefallen ab
oder machen das Gegenüber runter. Hier kann ich aus eigener Erfahrung sagen,
mir ist das zwar nicht passiert, aber mir wurde davon berichtet.
Wenn wir
alle höflich miteinander umgehen und uns mit einem Lächeln begegnen, kostet das
nichts. Es ist völlig kostenfrei, aber nicht umsonst, wenn man der eh schon
gestressten Kassiererin lächelnd entgegenblickt. Gleich hat sie eine gute Zeit
und bedient den Kunden höflich. Das heißt nicht, dass wir jetzt nur noch
Küsschen verteilen und auf rosa Wolken schweben, aber ein netter Umgang kann ja
nicht schaden.
Menschen,
die uns nicht kennen, können ja nichts dafür, dass wir mal einen schlechten Tag
haben. Warum belasten wir sie dann mit unserer Laune? Der Spruch: Wie man in
den Wald hineinruft, so schallt es hinaus“ ist nicht der falscheste! Und in
diesem Sinne möchte ich eine Lanze dafür brechen, höflich und liebevoll
miteinander umzugehen. Ein Lächeln oder ein Kuss sind viel besser, als fluchend
und meckernd durch die Gegend zu laufen. Was nicht heißt, dass es nicht auch
manchmal so sein muss – schließlich muss man ja nicht alles in sich
hineinfressen! Aber wir sollten immer daran denken, die Menschen, denen wir
begegnen, können gar nichts dafür, dass wir mal einen schlechten Moment haben.
Deshalb sollten wir jeden Tag mit einem Lächeln starten. Jeder Tag ist eine
neue Chance für eine fröhliche Zukunft! Und jeder Tag ist am Morgen noch
jungfräulich und darf gut und schön werden!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen