Mittwoch, 10. Januar 2018

Gedanken-Brösel, Folge 2-2018: Höflichkeit


Höflichkeit ist eine Zier, und besser geht es mit ihr. Viele beklagen ja wohl in diesen Tagen die Verrohung der Gesellschaft. Hin und wieder hört man von Krawallen, Jugendgangs, Randalen und man könnte den Anschein bekommen, es geht nur noch um Radau und Gewalt. Aber ich für meinen kleinen Bröselkopf mache mir da schon Gedanken: Wo kommt so etwas her, wo fängt es an? Mag sein, dass es vielleicht daran liegt, weil uns ein Bild vorgespielt wird, dass nur der Stärkere überleben kann. Wenn jemand schwächlich und höflich daherkommt, bleibt er schnell auf der Strecke. Es kann natürlich auch an der Anonymisierung des Internets liegen, dass viele Menschen nicht mehr in der Lage sind, höflich miteinander umzugehen.

Da werden Zusagen und Verabredungen getroffen, doch viele Zeitgenossen schaffen es nicht mehr, wenigstens vernünftig abzusagen. Das mag sicher auch an der Fülle und Flut der Informationen liegen, doch oft hält man eine Absage nicht mehr für nötig (ich bin davon auch nicht befreit). Doch haben viele von uns als Jungpioniere und „Timur und sein Trupp“-Helfer es nicht eingetrichtert bekommen, höflich zu sein, alten Leuten zu helfen, mal einen Platz in der Bahn anzubieten oder anderen Menschen einfach die Tür aufzuhalten? Das sind Dinge, die heute wohl gar nicht mehr möglich sind. Oder wenn man sein Internet-Date im echten Leben trifft, gehen manche Menschen einfach, hauen bei Nichtgefallen ab oder machen das Gegenüber runter. Hier kann ich aus eigener Erfahrung sagen, mir ist das zwar nicht passiert, aber mir wurde davon berichtet.

Wenn wir alle höflich miteinander umgehen und uns mit einem Lächeln begegnen, kostet das nichts. Es ist völlig kostenfrei, aber nicht umsonst, wenn man der eh schon gestressten Kassiererin lächelnd entgegenblickt. Gleich hat sie eine gute Zeit und bedient den Kunden höflich. Das heißt nicht, dass wir jetzt nur noch Küsschen verteilen und auf rosa Wolken schweben, aber ein netter Umgang kann ja nicht schaden.

Menschen, die uns nicht kennen, können ja nichts dafür, dass wir mal einen schlechten Tag haben. Warum belasten wir sie dann mit unserer Laune? Der Spruch: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es hinaus“ ist nicht der falscheste! Und in diesem Sinne möchte ich eine Lanze dafür brechen, höflich und liebevoll miteinander umzugehen. Ein Lächeln oder ein Kuss sind viel besser, als fluchend und meckernd durch die Gegend zu laufen. Was nicht heißt, dass es nicht auch manchmal so sein muss – schließlich muss man ja nicht alles in sich hineinfressen! Aber wir sollten immer daran denken, die Menschen, denen wir begegnen, können gar nichts dafür, dass wir mal einen schlechten Moment haben. Deshalb sollten wir jeden Tag mit einem Lächeln starten. Jeder Tag ist eine neue Chance für eine fröhliche Zukunft! Und jeder Tag ist am Morgen noch jungfräulich und darf gut und schön werden!


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