Freitag, 6. August 2021

Love will tear us apart versus: Never let me down again/Eigentlich nicht aus dem Småland abgeholt

Ja, da war er wieder mal, der gute Freund. Ich sah ihn vor kurzer Zeit, und das Glück sprühte ihm aus den Augen. Und irgendwie schien alles gut, er machte einen gefestigten Eindruck, er sprach wieder über die normalen Dinge, Pläne wurden geschmiedet. Und lustigerweise sagte er zu mir, er möchte jetzt nicht mehr aus dem Småland abgeholt werden.

Nun, die geneigte Leserschaft wird jetzt wohl wissen: Es kam mal wieder anders. Er wurde dort nicht nur nicht abgeholt, er wurde dort vergessen... Nun kam es wie in Tagen davor, es gab Trauer, Magengrummeln, zu viel Alkohol, alles Sachen, die schon immer mal da waren...

Na ja, sagte ich zu ihm, es wird nun aber langsam mal Zeit für „Kopf hoch“, irgendwann muss man das ja mal merken – da gab es großes Gejammer, großes Gejammer, großes Gejammer. Und da frage ich mich dann schon mal, was tun wir uns gegenseitig eigentlich alles an, warum behandeln wir unser Gegenüber wie einen Fußabtreter, warum sind wir nicht fair (mich gar nicht ausgenommen)? Wir propagieren oftmals, behandele Deine Mitmenschen, so wie Du selbst behandelt werden willst. Bei manchen Leuten kann man sich das schwer vorstellen. Warum kriegen wir das oft nicht hin? Wir verletzen auf Teufel komm raus. Den Menschen, die uns am meisten lieben und achten, tun wir häufig am meisten weh. Aber warum? Weil uns diese Menschen wahrscheinlich am ehesten und am meisten wieder vergeben werden. Wir verschwenden sinnlose Energie damit, uns gegenseitig Steine in den Weg zu legen, uns weh zu tun, warum?

Eigentlich wollen wir doch alle den Tag mit einem Lächeln beginnen, eine Umarmung spüren – aber nein, wir verletzen uns, aber das muss ja nicht sein! Solche Gedanken sprangen mir gerade durch den Kopf, als ich das Häufchen Elend mir gegenüber betrachtete. Wie unfair wir doch miteinander umgehen, dabei bietet uns die Zeit doch so viele Möglichkeiten, so viel Schönes! Die meisten von uns haben gute Jobs, kommen klar im Leben, können sich gutes Essen leisten, warum sollen wir uns da mit solchen Nichtigkeiten befassen? Sollten wir uns nicht lieber auf das Wahre konzentrieren? Doch warum – in drei Teufels Namen – bekommen wir das nicht hin, warum immer dieses Theater?

Aber es wäre vermessen zu sagen, es ist bei allen Menschen so. Es gibt auch viele andere Mitmenschen, welche sich liebhaben, einander festhalten, sicher auch mal kleine Sorgen haben, aber nicht gleich weglaufen und die Dinge ausstehen und kämpfen. Wenn man die Flinte zu oft gleich ins Korn wirft, dann schmeckt das Brot auch nur noch nach Eisen!

Eigentlich wünsche ich für die anderen Menschen, dass sie wieder mehr Vertrauen schöpfen und in ihr Gegenüber senden. Eine gute Freundin meinte letztens, wo Schatten ist, kommt auch wieder Licht. Und eigentlich sollte man aus dem Schatten heraustreten, frühmorgens aufstehen, versuchen mit einem Lächeln in den Tag zu starten und nicht dieses ganze „Muselpuse“ ertragen. Die wahren, ernsten Probleme bewältigt man meist nicht allein, Freundschaften sind sehr wichtig.

Und der eine oder andere Mitbürger hatte bestimmt mit diesem Virus zu tun, vielleicht körperlich oder wirtschaftlich darunter gelitten, da sieht man, wie schnell es anders gehen kann. Ja, das ist schlimm, wenn Menschen in jungen Jahren versterben.

Ich bin sehr dafür, den Blick wieder auf das Wesentliche zu wenden. Man muss sich nicht in übertriebenen Konsum stürzen, sondern sich einfach an den normalen Dingen des Lebens erfreuen. Das wird meist nur mit Partnerschaften, Freundschaften funktionieren. Und dieser oft von mir gesagte Satz: „Nehmt Euch in die Arme, habt Euch lieb!“ ist eigentlich keine Floskel. Ein Spaziergang mit guten Freunden kann viel mehr bewirken als eine Reise mit falschen Freunden. Oft sind es doch die Kleinigkeiten, die uns am Leben erfreuen und nicht das schnöde Materielle. Die wenigsten erinnern sich an einen tollen 5 Sterne Luxus-Urlaub mit allem Gedöns, sondern eher an einen einfachen Urlaub, wo man improvisieren musste, aber mehr lachen konnte. Natürlich ist Luxus schön, aber ist das tatsächlich von Bedeutung? Zusammenhalt, Freundschaft, Liebe, Hoffnung, das sind die wirklich wichtigen Dinge. Also stürzt Euch raus, nehmt euren Partner/Freund/Freundin in den Arm, drückt sie hin und wieder oder versendet drei nette Worte am Morgen.

Bei allen Sätzen, die ich gerade von mir gab, konnte ich sehen, wie es meinen Freund langsam wieder aufbaute, und es kehrte ein leichtes Strahlen in die Augen zurück. Man muss einfach mal die Dinge anpacken, auch wenn es ab und zu Nackenschläge geben wird. Man darf schon hinfallen, aber man muss wieder aufstehen. Viele haben diese Karte zu Hause: Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen. Das sollten wir auch machen und uns nicht vom Negativen herunterziehen lassen.

Also: Ich wünsche allen ein sehr schönes Wochenende, viel Freude, keinen Streit, viel Glück und liebe Menschen um Euch herum!

Brösel 




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