Schöne neue Welt, moderne Zeiten. Als Ende der 20er, Anfang der 30er
Jahre Charlie Chaplin mit Schraubenschlüssel durch die Gegend stapfte und am
Ende kaputt vor dem Fließband lag, war das der erste Burnout im Kino, und
niemand konnte ahnen, dass es der Anfang vom Ende sein würde.
Selbst als Ende der 80er bzw. Anfang der 90er Jahre Arnold
Schwarzenegger als Terminator über die Leinwand huschte, als es da hieß, die
Maschinen haben die Macht übernommen, waren wir alle erschrocken.
Und jetzt? Da quasseln Alexa und der Kühlschrank mit uns, meine neue
Freundin Siri spricht ständig mit mir, ich kann ihr meine geheimsten Wünsche
anvertrauen, sie antwortet sogar. Für die Eine oder den Anderen, welche zu
Hause sitzen und Alexa anschreien, was sie machen soll, mag das praktisch sein.
Oder wird die Welt einfach nur noch faul? Der Kühlschrank bestellt literweise
Milch und andere Lebensmittel nach, kleine Drohnen von Amazon bringen CD’s und
Hosen, ohne dass ich es wollte. Mein Navi führt mich in Gegenden, die ich nicht
kenne, ohne dass ich eigentlich dahin wollte. Wir sind auf dem besten Wege,
unsere Gehirne auszuschalten. Und diejenigen Menschen, welche ihre Gehirne noch
benutzen, bauen dann solche Geräte.
Ganz doofe Menschen glauben, was im Internet steht, wäre die
Wirklichkeit. Es dauert nicht mehr lange, und wir legen unsere Smartphones ins
Klobecken und machen einen Haufen darauf. Und das Smartphone macht die Diagnose,
statt dass wir zum Arzt gehen. Ganz dicke kommt es jetzt mit diesen ganzen
Stylisten, die mir sagen, was ich anziehen soll. Vor ein paar Wochen ging ich
noch selbst in den Laden, andere Menschen vertrauten meiner Meinung und ließen
sich beraten. Ich glaube, etwas weniger von all dem täte uns gut. Wir sollten
uns wieder auf uns selbst besinnen. Es ist schließlich keine Schande, in einem
Laden selbst einzukaufen. Es ist nicht schlimm, auch mal das Telefon
auszuschalten. Statt das iPhone zu fragen, ob es regnet, sollten wir einfach aus
dem Fenster schauen. Ein bisschen Selbstvertrauen kann uns allen nicht schaden,
sonst stehen wir eines Tages wirklich da und sagen, die Maschinen haben die Macht
übernommen. Dann ist nichts mehr mit Leben – Lieben – Lachen, dann ist es
gruselig! Aber wir werden es ja bestimmt nicht soweit kommen lassen, hoffe ich.
Euer Brösel
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