Mittwoch, 3. Mai 2017

Gedanken-Brösel, Folge 62: Wege aus der Krise

Beim Schauen aus dem Fenster sieht man nur Blech, Blech, überall Blech und rote Rücklichter. Das ist der Daueranblick, den wir hier in der großen Stadt morgens, mittags, abends haben. Alle fahren wir im Stau, das heißt, wir fahren nicht, wir stehen eigentlich. Und da springt einem der Gedanke durch das Gehirn, wieviel Zeit man eigentlich in seinem Blechkasten vertrödelt, sinnlos für sich allein mit dem Auto an der nächsten Ampel oder Kreuzung wartet. Da richten sich schon mal die Nackenhaare auf. Und da stellt sich mir die Frage, warum nur in aller Welt bilden wir so wenig Fahrgemeinschaften, warum in aller Welt fahren wir nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln? Es ist doch alles da! Wenn wir mal ehrlich sind, in mindestens jedem zweiten Auto sitzt nur eine Person drin. Aber (fast) alle Menschen sind am Nörgeln und Meckern.
Was könnten wir nicht alles mit unserer kostbaren, im Stau sinnlos verplemperten Lebenszeit machen? Sich ums Kind kümmern, mit ihm Hausaufgaben machen, das gute Wetter genießen – wenn es denn mal gut ist, Sport treiben, Stress abbauen, das wär’s doch! Aber dusselig wie wir sind, würden wir wahrscheinlich mit neu gewonnener Freizeit nur Unfug machen, z. B. das iPad einrichten, damit man genau die gleichen Einstellungen wie auf dem iPhone, Handy oder Tablet hat, damit wir hier wieder schön, schön Zeit vergeuden, die wir nicht sinnvoller zu nutzen in der Lage sind.
Irgendwann kommt es noch soweit, dass wir gar nicht mehr laufen wollen und man dafür einen Podologen holen lässt! Wir sind doch eigentlich so schlau und wundern uns, wenn Beziehungen in die Brüche gehen, einige Menschen schaffen es nicht einmal bis zu einer Beziehung. Wir sind gefangen im Stress, dabei schaffen wir uns diesen doch selbst. Warum nur, aus welchem Grund, muss man unbedingt vor dem Schlafengehen noch einmal seine Mails lesen, statt zu einem guten Buch zu greifen? Welcher Vollhorst hat festgelegt, dass wir rund um die Uhr erreichbar sein müssen?
Sollten wir nicht einfach mal Handy, Computer, Fernseher auslassen und mit den liebsten Menschen etwas unternehmen? Und wenn Euch nach Nachdenken zumute ist, dann schaut einfach in ein Lagerfeuer! Es gibt so viele gute Ansätze, wo sich Menschen treffen und aus dem kleinsten stressigen Alltag ausbrechen, wo es Stunden gibt, in denen niemand telefoniert oder eine Nachricht schreibt, man miteinander redet und komischerweise trotzdem alle entspannt sind. Die Zahl der Chancen im Leben, wo es relaxt und schön ist, ist nicht mehr so riesig groß, wenn man die 40 überschritten hat und die 50 aus den Augenwinkeln verbannt wurde. Es wird dann nicht mehr so unendlich viele Gelegenheiten geben, den Tag mit einem Lächeln zu beginnen.
Leben – Lieben – Lachen – das sind nicht einfach nur Worte, das sollte man auch einfach mal machen. Wir müssen wirklich aufhören, Lebenszeit sinnlos zu vergeuden, auch wenn man sich mal ab und an Stress aufhalsen muss. Doch wenn wir nicht lernen zu entspannen, dann werden wir am eigenen Stress kaputt gehen. Denn nichts ist so schlimm, wie Zeit und Chancen sinnlos zu vertun. Durch solche Aktionen verlieren wir Momente mit Menschen, die wir lieben. Das sind Augenblicke, Stunden oder Tage, die kommen nie wieder zurück.
Leben – Lieben – Lachen – das Leben ist schön, wenn wir es einfach anpacken!
Euer Brösel


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